Mit dem Wechsel der Arbeitsweise von ‘angestellt’ hin zu ‘selbstständig’ zu Beginn des Jahres 2015 haben sich für uns die Herausforderungen der Arbeit selbst kaum verändert. Logik, Kreativität, Konzentration und Inspiration sind nicht örtlich gebunden. Die über diese Zeit besuchten und bewohnten Orte förderten jedoch jeweils bestimmte Aspekte besonders. Mit diesem Beitrag wollen wir uns mal nicht, wie bereits vor einiger zeit, mit den Zahlen beschäftigen, sondern unseren Unterkünften, denn mittlerweile wissen wir schon recht genau, in welchen Projektphasen wir uns wo am wohlsten fühlen.
Großstadt
Großstädte wie Barcelona, Lissabon oder Rom bieten eine Menge Zerstreuung. Das ist prima, wenn man sich in einer Phase befindet, in welcher man bestehende Arbeitsaufgaben recht routinemäßig durchzuziehen hat. Denn die Umgebung hilft dabei, sich von der monotonen Arbeit abzulenken und erlaubt es zeiteffizient eine Menge Eindrücke mitzunehmen, um den Akku für den kommenden Arbeitstag neu aufzuladen.
Aber auch in der Ideenfindungs- und Projektanfangsphasen eignen sich solche Metropolen zum sammeln neuer Eindrücke. Durch die Konzentration der Menschen einer anderen Kultur gewinnt man hier schnell einen Eindruck vom älltäglichen Leben und kommt durch die unterschiedlichen Knotenpunkte mit ihnen in Kontakt (Coworkingspaces, Cafés, Bars, Clubs).
Auch im Rahmen der Projektsondierung, in welcher häufig Gespräche mit Kunden geführt werden und neu gesammelte Eindrücke sacken müssen, bieten sich die Metropolregionen an. Die schnell zu erreichenden Abwechslungen helfen dabei neuen Denkansätzen und Ideen Platz im Kopf zu schaffen.
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Inspiration:
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Kreativität:
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Das “Versteck”
Wenn es ganz groß geht, geht es auch manchmal ganz klein. Das gilt zwar, wie im Falle von Heinrichshorst, nicht unbedingt für die Immobilie, in welcher wir unser Zuhause auf Zeit aufschlagen, sicher aber für die Urbanisierung der Umgebung selbst. Bis jetzt haben wir an diesen speziellen Orten sehr interessante Charaktere als unsere Gastgeber kennen lernen dürfen. Menschen die mit aller Kraft ihren Traum verfolgen können äußerst inspirierend sein – wie auch nicht selten ihre Wohnhäuser.
Wir suchen uns immer dann diese Orte, wenn wir soviel Energien, Eindrücke und Ideen gesammelt haben, dass wir uns voll und ganz der Umsetzung eines Konzeptes oder der Finalisierung einer Projektidee zuwenden wollen. Diese Orte haben einen speziellen Zauber, welcher alternative Denkansätze anregt und daher nicht selten dazu führt, dass wir selbst überrascht sind, was wir dann in einigen Wochen schaffen können. Und so wird ein mehrwöchiger Aufenthalt in einem Cottage in Osserain bei strömendem Regen zu einer der produktivsten Phasen des Jahres.
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Inspiration:
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Kreativität:
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Irgendwas dazwischen
Und dann sind da noch die Orte, die von allem ein bisschen vereinen und diese magische Anziehungskraft haben, dass man gerne mal da gewesen ist. Ob ein Coderetreat inklusive Surfstunden in Las Palmas oder Bootsausflüge mit Arbeitsroutine und anschließendem Tauchgang in Concarneau, jedesmal bringen die neuen Lebenserfahrung auch neue Erkenntnisse für den Arbeitsalltag mit sich.
Der Kontakt zu Menschen verschiedener Nationalitäten hilft, Probleme von anderen Standpunkten zu sehen. Vorgelebt zu bekommen, dass man mit vielen verschiedenen Lebensmodellen eine Vielzahl von alltäglichen Herausforderungen unterschiedlich meistern kann, ist jederzeit bereichernd.
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Inspiration:
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Kreativität:
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Familie und Freunde
Wenn man, wie wir, aus einer weniger urbanen Region stammt, dann hat man mit unserer Profession in einem normalen Anstellungsverhältnis eigentlich nur eine Option – in eine Großstadt oder in deren Nähe ziehen. Das gilt heutzutage für viele Menschen und bedeutet meist auch, dass man sich räumlich von Freunden und Familie entfernen muss. Für uns ist es daher einer der Vorteile des digitalen Nomadenlebens, dass wir jederzeit an die Orte kommen können, an denen unsere Anwesenheit gerade Sinn macht.
Sicherlich ein weniger beachteter Aspekt des sonst so klischeebehafteten “Arbeiten-am-Strand-Nomadenlebens”. Sich aber auch einmal für ein halbes Jahr in der Stadt niederzulassen, wo viele deiner Freunde Arbeit gefunden haben, ergänzt die Mobilität des Reisens um einen unschätzbar wertvollen Aspekt und wir sind dankbar, dass uns dies möglich ist.
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Inspiration:
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Kreativität:
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Fazit
Ständig unterwegs zu sein bringt viel Flexibilität und Möglichkeiten seine Umgebung den individuellen Bedürfnissen des Augenblicks besser anpassen zu können. Bleibt man an den Orten dann jedoch nur wenige Wochen, dann findet man schwerer Anschluss an lokale Freundeskreise – es ist zwar nicht unmöglich, wohl aber eine Herausforderung. Dann ist es hilfreich, wenn die Freunde entweder schon da sind oder man sich Orte sucht, wo man weiß, dass Menschen mit einem ähnlichen Lebensstil in der Nähe sind wie z.B. Co-Workingspaces, DNX-Camps, Coderetreat-Locations. CoWorking Locations eignen sich super zur Kontaktaufnahme denn sie bündeln Freizeit, Büro, Networking und (oftmals) Übernachtung geschickt. Nirgendwo sonst kommt man so konzentriert mit so vielen Menschen, die einen vergleichbaren Lebensstil haben, in Kontakt. Sie sind für frühe Projektphasen und Ideenfindung empfehlenswert, für die arbeitsintensiven Projektphasen jedoch eher ungeeignet.
Im Rückblick sind wir sehr froh, dass wir bereits ein sehr gutes und großes Netzwerk an Kontakten hatten, welche sich in verschiedensten Interessenfelder engagieren und sich überall in Europa verstreuen. Auch haben wir, nach einigen Jahren Festanstellung, wohl einen perfekten Moment gewählt, um den Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen. Wir wünschen jedem der einen ähnlichen Weg plant, dasselbe Glück und viel Erfolg!